Gemeinsam mit seinem Partner aus der Wissenschaft hat Friedrich Fischer antibakterielle Lichtsysteme für Reinräume entwickelt. Damit hat er nicht nur ein Problem von Krankenhäusern gelöst, sondern auch den Seifriz-Preis 2014 gewonnen.
Als sich vor einigen Jahren zwei Bekannte von Friedrich Fischer mit sogenannten Krankenhauskeimen ansteckten, überprüfte das Metzinger Innungsmitglied, wie anfällig seine Leuchten für Bakterien sind. Er nahm Kontakt mit dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung in Stuttgart auf, das in Laborversuchen feststellte, dass die in Leuchten üblicherweise verwendeten Dicht- und Klebestoffe ein idealer Nährboden für Bakterien waren.
Ein Tiefschlag, den der Elektrotechnikmeister zum Anlass nahm, sich auf die Suche nach neuen Dicht- und Klebestoffen zu machen. Über einen Bekannten fand er geeignete Materialien und arbeitete diese, unterstützt von Frank Bürger und dessen Team bei Fraunhofer, in seine Leuchten ein. Nach rund zwei Jahren war das neue Produkt entwickelt und marktreif: Leuchten mit antibakteriellen Dicht- und Klebestoffen, chemisch beständigen Pulverlacken und ausgasungsfreien Materialien, die zudem deutlich weniger Energie benötigen.
Für diese Leistung wurden Fischer und Bürger nun mit dem Transferpreis Handwerk + Wissenschaft, auch bekannt unter dem Namen Seifriz-Preis, belohnt. Im Stuttgarter Haus der Wirtschaft durften die erfolgreichen Tüftler Ende September als eines von drei prämierten Teams eine Plastik sowie einen Scheck über 5000 Euro entgegennehmen.
Bezeichnend, dass Fischer genau in das von Festredner Johann Löhn, Präsident der Steinbeis-Hochschule Berlin, gezeichnete Idealbild des zeitgenössischen Innovators passt. Denn Zeit, sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen gibt es laut dem Jury-Vorsitzenden keine. Vielmehr laufe man heutzutage ständig Gefahr, seitlich überholt zu werden. Was Fischer erkannt und aktiv angenommen hat: Für seine Entwicklung hat er erst gar kein Patent angemeldet. Allerdings nicht aus Nachlässigkeit, sondern mit dem Selbstbewusstsein, schon bald wieder etwas Neues zu haben und so eventuellen Nachahmern stets einen Schritt voraus zu bleiben.
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